Die Herausforderung, grüne, blaue und graue Infrastrukturen zu kombinieren:
Platzmangel
Jeder städtische Quadratzentimeter wird bereits intensiv genutzt: durch Straßen, Kanalisation, Parkplätze, Versorgungsleitungen u. ä. Da nur wenig Platz zur Verfügung steht, ist ein hochwirksames Bodenvolumen erforderlich, damit aus Bäumen große Bäume werden können.
Versorgungsleitungen verlaufen überall
Wenn Sie in der Stadt einen Baum pflanzen möchten, befinden sich in Ihrem geplanten Grabungsgebiet mit recht großer Wahrscheinlichkeit auch Versorgungsleitungen. Dazu kommt, dass diese nicht immer dort verlaufen, wo man es erwartet. Für das Umverlegen solcher Leitungen ist meist kein Budget vorhanden. Die kostengünstigste Lösung ist daher die Platzierung der Baumgrube zwischen den vorgefundenen Versorgungsleitungen.
Straßenbauspezifikationen
Bäume benötigen lockere, gut durchlüftete Erde. Dies steht konträr zum Straßenbau, der auf Bodenverdichtung angewiesen ist. Wenn Bäume versuchen, in verdichtetem Boden zu wachsen, erreichen sie selten ihr volles Potenzial, können vorzeitig absterben oder in ihrem Überlebenskampf die Straßenpflasterung beschädigen.
Gestörter Wasserzyklus
Einerseits wird Wasser über die Kanalisation abgeführt, andererseits trocknen städtischer Boden und Bäume aus. Dies scheint ein allgemeingültiges Prinzip. Es wäre jedoch bedeutend sinnvoller, den Baum zuerst vom Regen profitieren zu lassen, bevor man das Wasser ableitet. Ein Konzept muss her, dass auf zirkuläre statt auf lineare Prozesse baut.
Die unbarmherzigen Bedingungen in der Stadt zwingen uns dazu, die bestmöglichen Umstände für den Baum zu schaffen. Die Zeiten, in denen Räume nur einer Funktion dienten, sind vorbei.